Dieser Beitrag soll die Diskussion der Heftbesprechungen im Digedags-Forum unterstützen. Zitate aus: verschiedenen Quellen des www, sowie Mosaik von Hannes Hegen, Nr. 35. Hier geht es zur Hauptseite: www.mosafilm.de


Aus der Geschichte des Menschenfluges
Neos-Flugtag, Oktober 1959 (Startnummer 13: Igo Etrich und die berühmte Rumpler-Taube)


Startnummer 11: Der Doppeldecker von Farman, das Vorbild für viele Flugzeugtypen um 1907.

Die Etrich-Rumpler-Taube (Foto: Sammlung DEHLA)

 Die 'Etrich-Rumpler-Taube' wurde 1911 so erfolgreich und so populär wie kein anderes Flugzeug in Deutschland.

Die Rumpler-Taube war vor 1914 eines der bekanntesten Schulflugzeuge der deutschen Fliegertruppen.

Die Rumpler Taube im Flug

Startnummer 13:
Die berühmte Rumplertaube 1910.

www.bdli.de:
Wiener Neustadt, 30. Juli 1909 - Erfolgreiche Flugzeugkonstruktionen entstammten um die Jahrhundertwende den Werken des am 25. Dezember 1879 in Trautenau in Böhmen geborenen Großindustriellen Igo Etrich. Schon dessen Vater Ignaz hatte sich mit Flugversuchen nach dem Prinzip des Lilienthal’schen Gleitfliegers beschäftigt. Igo Etrich wurde durch den Hamburger Naturwissenschaftler Professor Friedrich Ahlborn auf die ungewöhnliche Flugstabilität des Samens einer auf Java wachsenden Palmenart, der Zanonia macrocarpa, hingewiesen. Gemeinsam mit seinem Assistenten Franz Wels versuchte der junge Etrich, das Wesen dieser von der Natur vorgegebenen Flugeigenschaften zu ergründen. Sie fanden heraus, dass die von den an Tragflächen erinnernden Samenblättern abströmende Luft die Flächen in waagerechter Lage hält. Nach dem Vorbild des Zanonia-Samens bauten Etrich und Wels Gleitflieger-Modelle, deren Größe sie nach und nach steigerten.
Im Jahr 1906 konstruierten sie einen Flugapparat mit zwölf Metern Spannweite, der sich in der Luft ungewöhnlich ruhig verhielt. Bei ersten Flugversuchen legte er 250 Meter in 20 Metern Höhe zurück. Daraufhin statteten sie den Flieger mit einem Motor aus. Drei Jahre später gelang am 30. Juli 1909 in der Wiener Neustadt der erste Start einer Etrich-Taube. Sie wurde von vielen Nachahmern in der ganzen Welt nachgebaut.
Am bekanntesten wurde die Taube bei dem Einsatz auf langen Streckenflügen quer durch Europa. Der Pilot Alfred Friedrich aus Bad Kissingen startete mit ihr am 4. September mit dem Meteorologen Hermann Elias in Berlin. Mit vier Zwischenlandungen in Hannover, Gelsenkirchen, Brüssel und Salle à Bruyère legten beide die Strecke nach Paris in zwölf Stunden und 20 Minuten zurück. Der Franzose Audemars flog im selben Jahr in der Gegenrichtung.

www.brg-judenburg.ac.at:
Igo Etrich und die berühmte Etrich-Taube
Igo Etrich wurde 1879 in Trautenau geboren. Zuerst besuchte er die Oberrealschule und später die Handelshochschule in Leipzig. Nach Vollendung seines Lehrganges trat er in den Betrieb seines Vaters ein. Igo Etrich erfand die Schwingmaschine von Flachs und Hanf. Die Versuche Otto Liliensthals beeindruckten ihn stark. Er errichtete gemeinsam mit seinem Vater ein Versuchsatelier. Beide interessierten sich sehr für die Probleme der Stabilität. Etrich untersuchte auch Flügel von Vögeln und testete auch die Flugfähigkeit des Zanonia-macrocarpa-Samens, der auf Java wächst. 1903 baute Etrich ein Modell, mit dem er Gleitflüge bis zu 1 km schaffte. 1905 bekam er ein Patent auf die Flügelform und Luftschraube. 1906 flog Franz Wels, ein Mitarbeiter Etrichs, zum ersten Mal mit einem Gleitflügler. 1907 baute Etrich ein Motorflugzeug "Etrich 1". Bei diesem Flieger lag das Höhensteuer vorne und der Propeller hinten, doch der 24 PS-Motor war eindeutig zu schwach! Er verbesserte das Flugzeug, indem er die Luftschraube nach vorne versetzte und die Tragflügel zur Steuerung beweglich machte. Das Flugzeug hieß "Praterspatz". Er selber führte mit diesem Flugzeug Versuche durch. In der Ebene von WR. Neustadt ließ er zwei Hangars errichten. Im Juli 1909 gelangen ihm Gleitflüge bis zu 100 m. Auch Franz Bömisch und Karl Ilner waren gute Konstrukteure, später auch berühmte Flieger. 1910 hatte Karl Ilner seine Pilotenprüfung absolviert. Igo Etrich hatte seine "Etrich 1" verbessert, indem er die Knüppelsteuerung durch einen Schwinghebel mit Volant ersetze, die zur Betätigung der "Verwindung" diente. Das Seitensteuer wurde mit den Füßen verstellt, und sie wurde auch mit einem 40 PS-Motor ausgestattet. Schließlich fiel Igo Etrich im Dezember 1909 einem tragischen Unfall zum Opfer, war aber dennoch das Vorbild der neuen Type "Etrich 2"!

www.luftfahrtgeschichte.com:
Die von Igo Etrich (1879-1967, österr. Pilot u. Flugzeugkonstrukteur), entwickelte "Taube" verdankt ihre Flugeigenschaften der Erforschung einer palmenartigen tropischen Pflanze namens Zanonia macrocarpa aus Java. Ende des 19. Jahrhunderts untersuchte der Hamburger Professor Friedrch Ahlborn die Flugeigenschaften dieses Flugsamens und veröffentlichte die Ergebnisse 1897. Etrich und sein Freund Franz Wels entwickelten daraufhin aus der Form des Samens eine Tragfläche, die sie zunächst an einem Gleiter ausprobierten. 1909 waren die Flugeigenschaften so gut geworden, das sie daraus ein Motorflugzeug entwickelten. Ferdinand Porsche lieferte den 60-PS-Motor, und die erste "Taube" konnte ihren Erstflug am 30.07.1909 erfolgreich durchführen. Als Baumaterial diente bei der Taube Holz, Spannstoff und Bambusstäbe im Bereich der Flügel- und Heckstreben. Gesteuert wurde sie damals durch eine neuartige Tragflächen- und Höhenflossenverwindung. In Deutschland wurde die Taube zu Anfang von dem bis dahin erfolglosen Konstrukteur Edmund Rumpler in Lizenzbauweise eingeführt. Doch als es abzusehen war, dass Etrich kein Patent in Deutschland bekommen würde, baute Rumpler ohne Lizenzabgaben diesen von ihm verbesserten und weiterentwickelten Typ weiter und vertrieb das Flugzeug unter dem Namen "Rumpler-Taube". Über 60 Taube-Maschinen wurden ab 1910 von Rumpler in seinem eigens dafür gegründeten Firma auf dem Flugplatz Berlin-Johannisthal gebaut. Etrich gab nach der Ablehnung seiner deutschen Patentschrift die Konstruktion seiner Taube frei. Als Folge wurden daraufhin fast von 50 Herstellern die Taube gebaut, so dass sie im deutschsprachigen Raum zu einer der erfolgreichsten Flugzeuge seiner Zeit wurde. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Taube noch zu Anfang als Beobachtungsflugzeug eingesetzt, obwohl ihre Geschwindigkeit für diese Zwecke bereits zu gering war. Trotz dieses Nachteils konnte sie aber doch noch einige Erfolge verzeichnen, wie z. B. im August 1914, als die Offiziere Canter und Mertens aufgrund ihrer Beobachtungen den Verlauf der Schlacht von Tannenberg beeinflussen konnten.

www.bredow-web.de:
Die Rumpler-Taube war vor 1914 eines der bekanntesten Schulflugzeuge der deutschen Fliegertruppen. Das Seitenruder fehlte noch. Scharfe Kurfen waren also nicht möglich. Die Maschine wurde mittels Querruder in die Seitenlage gebracht und durch Korrekturbewegung an den Höhenrudern im horizontalen Gleichgewicht gehalten.
Der Entwurf geht auf das vom Österreicher lgo Etrich 1910 gebaute Muster zurück. Die Tragfläche entspricht der Form einer Schwalbe, und das Höhensteuer ist taubenschwanzähnlich. Durch Lizenzverträge mit Lohner für Österreich und Rumpler für Deutschland lief die Serienfertigung an. Die ersten in Johannisthal (heute Ortsteil von Berlin-Treptow) gebauten Flugzeuge trugen noch die Aufschrift „Etrich-Rumpler-Taube“. Bald ließ Edmund Rumpler den Namen Etrich weg und stellte die Zahlung der Lizenzgebühr ein. Um langwierigen Streitereien aus dem Weg zu gehen, verzichtete Etrich auf sein Patent. Das nutzten zahlreiche Flugzeugwerke aus und bauten den erfolgreichen Typ nach. So entstanden unter anderem die „Stahltaube“ und die „Jeannin-Taube“.

www.fliegergraeber.de:
Edmund Rumpler wurde am 4. Januar 1872 in Wien geboren. Er studierte von 1890 bis 1895 Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Wien und arbeitete ab 1897 als Konstrukteur in deutschen Automobilfabriken. 1906 gründete Edmund Rumpler ein eigenes technisches Büro in Berlin und gliederte 1908 eine Abteilung für Luftfahrzeugbau an.
Anfang 1910 verlegte Rumpler dann einen Teil zum Flugplatz Johannisthal, und Ende Mai 1912 zog die Firma "Edmund Rumpler Flugzeugbau" gänzlich von Berlin-Lichtenberg nach Johannisthal. Bereits 1910 erlangte er die Rechte zum Nachbau der "Etrich-Taube". Die "Etrich-Rumpler-Taube" wurde 1911 so erfolgreich und so populär wie kein anderes Flugzeug in Deutschland. Sie wurde zur Grundlage des wirtschaftlichen Aufschwunges, den die Rumpler-Werke nahmen. Im ersten Weltkrieg waren Rumpler-Flugzeug als Aufklärungsflugzeuge bekannt geworden.



Die Rumpler-Taube von 1911
Die Rumpler-Taube von 1911


Taubes Flugzeuge findet man heute in Museen, z.B. im "Deutschen Museum" in München. Der Band ist reich mit rund 500 Fotos und Rissen illustriert. Auf 8 Farbseiten sind Flugzeuge aus Museen und nachkolorierte Bilder von 'Tauben' abgebildet.


Luftwaffenmuseum: Rumpler Taube,  Erstflug 1910, Schul- und Aufklärungsflugzeug ohne Seitenruder


Museum of Flight, Air & Spacecraft Collection, Rumpler Taube


Rumpler Taube 1910 - Deutsche Bundespost Berlin, 1978


Rumpler Taube in der Werbung. Entwurf: Lucian Bernhard

"In diesem Jahr ist der Festumzug zum Flugtage besonders schön!" .... "Das kommt daher, daß diesmal so viele historische Modelle zu sehen sind."

Startnummer 1-18:  Jedes Modell wird mit einem Mausklick näher vorgestellt!Startnummer 17: Die Junkers 23/24 aus Dessau, 1923Startnummer 18: Claude Dornier und die DO-X, 1929Startnummer 13: Igo Etrich und die berühmte Rumpler-Taube, 1910.Startnummer 12: Marquis d'Ecquevilly, 1908Startnummer 14: Das Luftschiff LZ4 des Ferdinand Graf von Zeppelin, 1908.Startnummer 16: WER KENNT DIESEN FLUGZEUGTYP (ca. 1918) ?Startnummer 11: Henri und Maurice Farman, 1907.Startnummer 15: Sopwith Triplane / Fokker DR I, 1916-1917Startnummer 5: Das lenkbare Luftschiff des Henry Giffard, 1852.Startnummer 10: Die Orville und Wilbur Wright, 1903.Startnummer 9: Hermann Ganswindt und sein Hubschrauber, 1901.Startnummer 8: Clement Adler, 1890.Startnummer 6: Der Gleitflieger von Otto Lilienthal,1891. Startnummer 4: Berblinger, der Schneider von Ulm, 1811.Startnummer 7: Alexander Moshaiski, 1882.Startnummer 3: Der Gasballon 'Charliere' startete ebenfalls 1783.Startnummer 2: Warmluftballon der Brüder Montgolfier, 1783.Startnummer 1: Der Raketendrachen des Wan Hu, um 1500.

Tipp: Jedes der 18 Modelle wird mit einem Mausklick näher vorgestellt!

Weitere Internet-Links zum Thema: siehe hier!
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