Dieser Beitrag soll die Diskussion der Heftbesprechungen im Digedags-Forum unterstützen. Zitate aus: verschiedenen Quellen des www, sowie Mosaik von Hannes Hegen, Nr. 35. Hier geht es zur Hauptseite: www.mosafilm.de


Aus der Geschichte des Menschenfluges
Neos-Flugtag, Oktober 1959 (Startnummer 6: Otto Lilienthal)

Startnummer 1: um 1500 baute der Gelehrte Wan Hu einen raketenbetriebenen Drachen.

Gleitflug Otto Lilienthals mit dem großen Doppeldecker.

Südende 07.08.1892. Fotograf: Carl Kassner

Startnummer 6:
Otto Lilienthal war der erste Mensch, der mit seinem Gleitflieger wie ein Vogel über die Erde schwebte. 1896 verunglückte der tödlich.

www.bdli.de:
Mit seiner Maschinenfabrik in Berlin-Steglitz, in der er Patente über Dampfmaschinen und Bergwerksmaschinen verwertete, verdiente sich Lilienthal das Geld für den Bau seiner Gleitflugzeuge. Er erprobte sie zunächst am Spitzberg in Derwitz nahe von Groß Kreutz westlich von Potsdam, später von einem 15 Meter hohen aufgeschütteten „Fliegeberg“ nahe seines Wohnhauses in Berlin-Lichterfelde, von einem 200 Meter hohen Hügel in Neustadt an der Dosse und dem Gollenberg bei Stölln in den Rhinower Bergen, 100 Kilometer nordwestlich von Berlin. In Derwitz legte der dreiundvierzig Jahre alte Lilienthal in guter körperlicher Verfassung mit seinen Gleitapparaten bis zu 25 Meter zurück. Nach jedem Flug maß er die zurückgelegte Strecke und freute sich wie ein Kind, wenn er ein paar Meter weiter geflogen war als zuvor. Der französische Flugpionier Ferdinand Ferber stellte später fest, dass ein Sommertag im Jahr 1891, als Lilienthal 15 Meter weit die Luft durchmessen hatte, der Tag gewesen sei, an dem die Menschheit das Fliegen erlernt habe. In Stölln, wo die Hänge höher und steiler waren, gelangen Lilienthal 1893 Flüge bis zu einer Weite von 250 Metern. Fortan verwendete er auch das Wort Flugzeug für den Segelapparat.
Nachdem er sich in der Luft völlig sicher fühlte, lud er Kaiser Wilhelm II. zu einer Flugvorführung ein. Der schickte Offiziere einer Luftschifferabteilung, die sich kühl und uninteressiert nach der Vorführung verabschiedeten. Vom Gollenberg bei Stölln wagte Otto Lilienthal am Sonntag, dem 9. August 1896, bei heftigem Wind mit einem tausendfach erprobten Eindecker einen weiteren Flugversuch. Es sollte sein letzter Flug werden. Eine Böe packte seinen Flugapparat wie eine Riesenfaust und schmetterte ihn 15 Meter tief zu Boden. Lilienthal blieb regungslos liegen. Er wurde in eine Berliner Klinik gebracht, wo er einen Tag später starb. Seine letzten Worte gegenüber seinem ans Krankenlager geeilten Bruder Gustav lauteten: „Opfer müssen gebracht werden“. Ob diese Formulierung aber tatsächlich von Otto Lilienthal stammt, lässt sich in keiner überlieferten Niederschrift mehr nachweisen.

www.lilienthal-museum.de
Auf den ersten Blick war auch Lilienthal (1848 - 1896) noch Vogelmensch, Vertreter des "Ikaridentraumes", der mit den künstlichen, an seinen Armen befestigten Flügeln im Gegensatz zu seinen Vorgängern jedoch durch zahlreiche Fotografien belegbar erfolgreich war. Aber nicht nur das gesicherte Wissen über seinen Erfolg unterscheidet ihn von seinen Vorgängern: Bei genauerem Hinsehen ist Lilienthals vogelähnliches Fluggerät nicht ein neuer, diesmal erfolgreicher Versuch in der langen Geschichte der Versuche, den Vogelflug zu kopieren, sondern das Studium des Vogelflugs war bei ihm experimenteller Ausgangspunkt für ein Forschungsprogramm, an dessen Ende der manntragende Flugapparat stand. Auf der Grundlage von Naturbeobachtungen überführte er die Untersuchung des Vogelflugs ins Laborexperiment, um seine Erkenntnisse im Rahmen einer in weiten Zügen bis heute gültigen physikalischen Form auf die Erfordernisse des Menschenfluges zu übertragen.

"Zum Schluß möchte ich Sie noch bitten, das von mir Erreichte nicht für mehr zu halten, als es an und für sich ist. Auf den Photographien, wo Sie mich hoch in der Luft dahinfliegen sehen, macht es den Eindruck, als wäre das Problem schon gelöst. Das ist durchaus nicht der Fall. Ich muß bekennen, dass es noch sehr vieler Arbeit bedarf, um dieses einfache Segeln in den dauerhaften Flug des Menschen zu verwandeln. Das bisher Erreichte ist für den Flug des Menschen nichts anderes, als die ersten unsicheren Kinderschritte für den Gang des Mannes bedeuten."

Otto Lilienthal in einem Vortrag im November 1894


Otto Lilienthal in Derwitz, 1891. Fotograf: Carl Kassner

Fabrik Köpenicker Strasse August 1896. Fotograf: A. Regis

Abb. aus Lilienthals Buch über den Vogelflug 'Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst'.
Sammelbilder Liebig Company's Fleisch-Extract: Serie 1069: Die Eroberung der Luft, II : Entwicklung der Flugzeuge, S. 9. [Textauszug]
Der Deutsche Lilienthal war der Vorkämpfer des Flugzeugbaues. Nachdem er zunächst versucht hatte, das Flügelschlagen der Vögel nachzuahmen (1860), übte er sich im Gleitflug ohne Motor und fand nach 2000 Flügen den Tod (1896).


"In diesem Jahr ist der Festumzug zum Flugtage besonders schön!" .... "Das kommt daher, daß diesmal so viele historische Modelle zu sehen sind."

Startnummer 1-18:  Jedes Modell wird mit einem Mausklick näher vorgestellt!Startnummer 17: Die Junkers 23/24 aus Dessau, 1923Startnummer 18: Claude Dornier und die DO-X, 1929Startnummer 13: Igo Etrich und die berühmte Rumpler-Taube, 1910.Startnummer 12: Marquis d'Ecquevilly, 1908Startnummer 14: Das Luftschiff LZ4 des Ferdinand Graf von Zeppelin, 1908.Startnummer 16: WER KENNT DIESEN FLUGZEUGTYP (ca. 1918) ?Startnummer 11: Henri und Maurice Farman, 1907.Startnummer 15: Sopwith Triplane / Fokker DR I, 1916-1917Startnummer 5: Das lenkbare Luftschiff des Henry Giffard, 1852.Startnummer 10: Die Orville und Wilbur Wright, 1903.Startnummer 9: Hermann Ganswindt und sein Hubschrauber, 1901.Startnummer 8: Clement Adler, 1890.Startnummer 6: Der Gleitflieger von Otto Lilienthal,1891. Startnummer 4: Berblinger, der Schneider von Ulm, 1811.Startnummer 7: Alexander Moshaiski, 1882.Startnummer 3: Der Gasballon 'Charliere' startete ebenfalls 1783.Startnummer 2: Warmluftballon der Brüder Montgolfier, 1783.Startnummer 1: Der Raketendrachen des Wan Hu, um 1500.

Tipp: Jedes der 18 Modelle wird mit einem Mausklick näher vorgestellt!

Weitere Internet-Links zum Thema: siehe hier!
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