Dieser Beitrag soll die Diskussion der Heftbesprechungen im Digedags-Forum unterstützen. Zitate aus: verschiedenen Quellen des www, sowie Mosaik von Hannes Hegen, Nr. 35. Hier geht es zur Hauptseite: www.mosafilm.de

Aus der Geschichte des Menschenfluges
Neos-Flugtag, Oktober 1959 (Startnummer 18: Claude Dornier und die DOX)
Startnummer 18: Das größte Flugzeug der Zeit um 1930 war die DOX, ein zwölfmotoriges Flugboot mit Raum für 100 Passagiere.


Postkarte: Das größte Flugbbot der Welt DOX startet.

DOX: Durchsicht der Motoren vor dem Start

Das zwölfmotorige, 169 Passagiere fassende 'Flugboot DO-X' von Dornier hebt erstmals ab.

Dornier DOX, Illustrated by Shigeo Koike

DOX vor New York.


DOX: Plakat 'Flugtage Altenrhein' am 24. u. 25. August 1929

Startnummer 18:
Das größte Flugzeug der Zeit um 1930 war die DOX, ein zwölfmotoriges Flugboot mit Raum für 100 Passagiere.

www.diez.ch:
1928 war Altenrhein Zentrum einer unglaublichen technischen Entwicklung. Ein Ort, an dem Menschen mit großartigen Ideen und Visionen einen gigantischen Traum realisierten. Fast wie auf Cape Kennedy im Apollo-Programm. Die Dornier-Werke unternahmen gegen Ende der zwanziger Jahre einen derartigen Technologieschritt, der durchaus mit Flügen zum Mond vergleichbar ist: Den Bau der Dornier DOX.
Am 19. Dezember 1927 begann in der heute noch existenten Halle in Altenrhein der Bau der DOX, nachdem in der Luftschiffhalle Friedrichshafen eine Holzattrappe im Maßstab 1:1 zur Verfügung stand. In nur eineinhalb Jahren entsteht dann das erste Großraum-Verkehrsflugzeug. Am 12. Juli 1929 ist es soweit: Die DOX hebt zum ersten Mal vom Bodensee ab. Beim 70. Erprobungsflug am 21. Oktober 1929 gehen 169 Personen an Bord. So erleben die Werksangehörigen einen 40minütigen Bodenseerundflug, die meisten fliegen zum ersten Mal. Dieser Rekordflug bewies eindrucksvoll die enorme Beförderungskapazität der DOX.
Nur gerade drei Dornier DOX wurden gebaut. Die D-1929, welche durch ihre Langstreckenflüge weltweiten Ruhm erlangt und zwei Maschinen für Italien. Über ihr Schicksal liegen keine konkreten Informationen vor. Vermutlich wurden sie nach nur wenigen Einsatzjahren verschrottet. Die D-1929 flog 1934 nach Berlin, um permanent im Deutschen Technikmuseum am Lehrter Bahnhof ausgestellt zu werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie durch Bombenangriffe zerstört.
Technische Daten DOX 1
  • Typ : Experimentales Passagierflugboot für Transatlantikverbindungen
  • Triebwerke : Zwölf Neun-Zylinder Sternmotoren Curtiss Conqueror mit einer Nennleistung von je 600 PS (450 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit : 210 km/h
  • Reisefluggechwindigkeit : 175 km/h
  • Steigzeit auf 1000 m : 14 min
  • Max. Reichweite : 2200 km
  • Dienstgipfelhöhe : 1250 m
  • Fassungsvermögen : 14 Besatzungsmitglieder, 66 Passagiere und max. 23300 Liter Kraftstoff
  • Werkstattflug : Bodensee : Hier hatte die DOX zehn Besatzungsmitglieder, 150 Fluggäste und neun blinde Passagiere an Bord (169 Personen insgesamt).
  • Gewicht : Rüstmasse 32675 kg ++ Normale Nutzlast 15325 kg ++ Abflugmasse 56000 kg
  • Abmessungen : Spannweite = 48 m
  • Länge = 40,05 m
  • Höhe = 10,10 m
  • Tragflügelfläche = 450 m²

www.do27berlin.de:
Claude Dornier, genannt „Claudius“, geb. 1884 in Kempten, studierte an der TH München und wurde Diplom-Ingenieur. Bei der Firma „Zeppelin“ bekam er eine eigene Forschungsabteilung, „DO“. 1914 machte Dornier sich selbständig als „Dornier Metallbau“ in Friedrichshafen. Dornier erfand die Stummelflügel am Rumpf, entwickelte die Metall-Schalenbauweise, arbeitete an Fragen, wie die Festigkeit von Metallprofilen erhöht werden kann. Er konstruierte das Flugboot „RS I“ mit 43 m Spannweite. Beim Start 1915 reichten die 3 Maybach-Motoren nicht, es aus dem Wasser zu heben. Fliegen ging nicht, aber es versank im Sturm wie ein Boot. Die Leute machten sich lustig.
Die nächsten Exemplare konnten fliegen, aber das vierte durfte nicht: Es musste nach dem 1.Weltkrieg zerstört werden.

www.dafkurse.de:
Am 5. November 1930 startete die DOX zu einer Weltreise von Europa nach Afrika, Süd- und Nordamerika: vom Bodensee den Rhein abwärts nach Amsterdam, auf dem Atlantik über Calshot, Bordeaux und La Coruña nach Lissabon, zu den Kanarischen Inseln, an der afrikanischen Küste entlang und über den Atlantik nach Südamerika. Am 20. Juni 1931 erreichte die DOX Rio de Janeiro. Von dort flog sie nach New York, wo sie für einige Monate im Winterquartier blieb und von Tausenden Menschen bestaunt wurde. Im Mai 1932 flog sie nach Deutschland zurück und landete in Berlin auf dem Müggelsee. Das Flugboot hatte eine Strecke von 43.500 km zurückgelegt.

www.sphynx.de:
Alter Ruhm schützt vor Pleite nicht. 2002: Die ruhmreiche Dornier steht vor dem Aus: Kein Investor will die insolvente Firma weiterführen - das Unternehmen wird zerschlagen. Damit geht auch der Traum in Stücke, jemals wieder eine beachtliche Flugzeugflotte unter der Marke Dornier am Himmel zu sehen. Um seinen Platz in den Annalen der Luftfahrtgeschichte braucht sich die Marke indessen kaum Sorgen zu machen: Dafür sorgt allein das zwölfmotorige Passagier-Flugboot DOX, das wirtschaftlich betrachtet allerdings auch ein desaströser Fehlschlag war.

Sammelbilder Liebig Company's Fleisch-Extract:
Serie 1069/4:
[Die Eroberung der Luft, II : Entwicklung der Flugzeuge], Die Riesenflugzeuge für lange Strecken : Der »Do X«
Die Erzielung möglichst langer Flugstrecken begann mit sportlichen Rekorden (Lindbergh, Costes u. Bellonte, Codos u. Rossi, u. s. w.). Doch waren es mehr persönliche Wagnisse, ohne wirtschaftlichen Nutzen, deren Erfolg zu sehr von Zufällen abhänging war. Man denke an Guilbaux und Amundsen, die im Sommer 1928 den Schiffbrüchigen des auf einer Nordpolfahrt verunglückten Luftschiffes »Italia« zu Hilfe fliegen wollten und dabei spurlos verschwanden. Man musste also den Aktionsradius der Flugzeuge erweitern durch Vergrösserung ihrer Tragfähigkeit. In Italien (Caproni, 1921) und in Russland (Sikorsky, 1924) waren schon ungewöhnlich grosse Flugzeuge entstanden, aber die eigentlichen Giganten kamen erst später. Der grösste und sensationellste war der DOX. Er wurde 1929 von den Dornier-Werken in Friedrichshafen ganz aus Metall erbaut, mit 12 Motoren ausgestattet und kann 169 Personen einschliesslich Besatzung befördern. Nach zahlreichen Flügen in Europa flog er mit Zwischenlandungen nach Amerika und zurück. DOX ist ein Wasserflugzeug wie die meisten dieser Giganten, aber trotz ihres gewaltigen Gewichts. sind auch Riesen-Landflugzeuge entstanden. Z.B. diejenigen von Caproni in Italien und in Russland der »Maxime Gorky« das z.Zt. grösste Flugzeug der Welt: 68 m breit, 83 m lang, 41.000 kg schwer. - Zwar hat sich die wirtschaftliche Ausnutzung der Riesenflugzeuge bisher als weniger günstig erwiesen als diejenige der Gross-Luftschiffe. Der Bau des DOX kostete 4,5 Millionen Mark, ungefähr so viel wie das Luftschiff »Graf Zeppelin«. Das augenblicklich in Bau befindliche holländische Riesenflugzeug, das für den Verkehr nach den indischen Kolonien bestimmt ist, soll reichlich 7 Millionen Mark kosten, was dem Herstellungspreis des neuesten Luftschiffes »L.Z. 129« entspricht. Aber sein Flug mit 100 Passagieren kostet, alle Betriebsspesen und Abschreibungen einbegriffen, RM. 5.000. - per Stunde, das ist dreimal so viel als für eine Zeppelin-Flugstunde. Der Wettkampf zwischen Flugzeug und Luftschiff ist also noch nicht zu Ende

Bordpoststempel und Flugbestätigungsstempel der 'Posthilfsstelle Flugschiff DOX'.

Die DOX auf dem Flug vom Bodensee den Rhein entlang nach Amsterdam, aufgenommen aus einem begleitenden Flugzeug. Das Postwertzeichen zeigt die aktuelle Ausgabe aus der Serie 'Tag der Briefmarke' (Erstausgabetag: 7. Oktober 2004).

Eine zeitgenössische Gedenkmünze feierte die DOX als 'Triumph deutscher Technik'.

Kommandant Friedrich Christiansen im Führerraum der DOX

Der luxuriöse Salonbereich mit speziell angefertigtem Bordporzellan.

Sammelbilder Liebig Company's Fleisch-Extract: Serie 1069/4: [Die Eroberung der Luft, II : Entwicklung der Flugzeuge],  Die Riesenflugzeuge für lange Strecken : Der 'DOX'

Die Beschreibung der DOX im Mosaik gibt den Raum für Passagiere mit 100 an. In Abhängigkeit von der Ausstattung konnte sie jedoch bis zu 169 Passagiere und Besatzungsmitglieder fassen. Bei Luxus-Kabinenausstattung dagegen nur 66.
philatelie.deutschepost.de:
Vor 75 Jahren erhob sich unter dem Dröhnen von zwölf Motoren die erste DOX vom Bodensee in die Lüfte. Nach etwa 240.000 Stunden Produktionszeit hatten der Flugschiffpionier Claude Dornier und seine Mitarbeiter mit dem zum damaligen Zeitpunkt größten Passagierflugzeug alle bisherigen Dimensionen übertroffen.
Trotz des gelungenen Erstflugs waren viele Fachleute skeptisch. Sie unkten, das Flugschiff könne lediglich sich selbst in die Luft heben, aber keine Nutzlast transportieren. Verärgert darüber, entschloss sich Claude Dornier zu einer spektakulären Demonstration: Zum 70. Erprobungsflug am 21. Oktober 1929 ließ er das Flugschiff mit leichtem Korbgestühl ausstatten und lud Werksangehörige mit ihren Frauen und Kindern zu einem Rundflug ein. Zusammen mit zehn Besatzungsmitgliedern hoben insgesamt 169 Passagiere ab. Das Fluggewicht betrug gewaltige 44,768 Tonnen - ein Rekord, der über 20 Jahre Bestand haben sollte. Problemlos zog die DOX gut 40 Minuten lang ihren Kurs über dem Bodensee. Pikant dabei: Das Flugschiff war für den Flugverkehr mit Passagieren noch nicht zugelassen. Die Kennung D-1929 wurde der DOX erst im Oktober 1930 nach der technischen Abnahme durch die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) zugeteilt.

Der linke Beleg trägt Stempel der Anflugorte der Do X bei ihrem Flug von Lissabon (28. November 1930) nach Rio de Janeiro (22. Juni 1931). Rechts der Do X-Flugbeleg von der Etappe 'Port of Spain - New York' mit dem sehr seltenen Flugbestätigungsstempel 'Trinidad, B.W.I.'.
Der linke Beleg trägt Stempel der Anflugorte der DOX bei ihrem Flug von Lissabon (28. November 1930) nach Rio de Janeiro (22. Juni 1931). Rechts der DOX-Flugbeleg von der Etappe "Port of Spain - New York" mit dem sehr seltenen Flugbestätigungsstempel "Trinidad, B.W.I.".


"In diesem Jahr ist der Festumzug zum Flugtage besonders schön!" .... "Das kommt daher, daß diesmal so viele historische Modelle zu sehen sind."

Startnummer 1-18:  Jedes Modell wird mit einem Mausklick näher vorgestellt!Startnummer 17: Die Junkers 23/24 aus Dessau, 1923Startnummer 18: Claude Dornier und die DO-X, 1929Startnummer 13: Igo Etrich und die berühmte Rumpler-Taube, 1910.Startnummer 12: Marquis d'Ecquevilly, 1908Startnummer 14: Das Luftschiff LZ4 des Ferdinand Graf von Zeppelin, 1908.Startnummer 16: WER KENNT DIESEN FLUGZEUGTYP (ca. 1918) ?Startnummer 11: Henri und Maurice Farman, 1907.Startnummer 15: Sopwith Triplane / Fokker DR I, 1916-1917Startnummer 5: Das lenkbare Luftschiff des Henry Giffard, 1852.Startnummer 10: Die Orville und Wilbur Wright, 1903.Startnummer 9: Hermann Ganswindt und sein Hubschrauber, 1901.Startnummer 8: Clement Adler, 1890.Startnummer 6: Der Gleitflieger von Otto Lilienthal,1891. Startnummer 4: Berblinger, der Schneider von Ulm, 1811.Startnummer 7: Alexander Moshaiski, 1882.Startnummer 3: Der Gasballon 'Charliere' startete ebenfalls 1783.Startnummer 2: Warmluftballon der Brüder Montgolfier, 1783.Startnummer 1: Der Raketendrachen des Wan Hu, um 1500.

Tipp: Jedes der 18 Modelle wird mit einem Mausklick näher vorgestellt!

Weitere Internet-Links zum Thema: siehe hier!
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