Der lustige Digedon betrachtet dieses Werk aus seiner ganz eigenen Sicht ...
Digedon
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Orlando
Variant-Rezi aus Digedon Nummer 15
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 Rutschpartie ins Ungewisse
 Januar 2003
In ihrer rustikalen Almbutze hinter den sieben Bergen freuten sich die Digedags schon lange wie die Schneekönige auf Weihnachten. Und sie waren überrascht, am 24. Dezember frühmorgens vor ihrer Tür drei Paar Skier vorzufinden. Versehen mit dem Hinweis, dass dies Zaubergeräte seien, die ihnen wunderschöne Erlebnisse verschaffen würden. Sogleich dachten sie an ihren FDGB-Ferienplatz mit Dr. Schluck im kleinneonischen Kurort Rodelbach. Frischer Pulverschnee war ausreichend niedergebröselt, also ließen sie ihre Koboldfüße in den Bindungen einrasten. Und schon ging‘s los. In angenehmer Geschwindigkeit begann eine vergnügliche Fahrt durch Berg und Tal. Sie trafen eine Menge Bekannte aus ihren vergangenen Abenteuern, selbst Ritter Runkel stand in beschneiter Rüstung und mit vereister Rübe neben der Spur.

Mitunter wechselten sie in andere Universen über, sie sahen am Pistenrand Flax und Krümel winken und Struppi in den Schnee pinkeln, oder andersrum? Sogar Fix und Fax begegneten ihnen auf deren Schneemobil. Pittiplatsch kam in seinem Schlittenbett angesaust und Herr Fuchs überreichte Frau Elster einen selbstgebackenen Schneeball. Mäxchen Pfiffig und Tüte machten Picknick am Wegesrand.  Unvermittelt begann es zu schneien und die Flocken kamen immer dichter auf sie zu. Gleichzeitig wurde auch der Hang immer steiler und die Fahrt stetig rasanter.

Nun rutschte ihnen aber doch das Herz in die Skibuxen und zwar nach ganz unten. In der Ferne erkannten sie unscharf ein großes Portal, das eine bogenförmige Aufschrift trug. Mit einem Namen, der im DIGEDONIUM mit einem Bann belegt war.



Rutschpartie ins Ungewisse Variantcover Mosafilm

Niemand durfte diesen Namen aussprechen, nicht einmal bildliche Darstellungen waren erlaubt. Für ganz Neugierige sei verraten, der Begriff begann mit A und endete auf E. Man munkelt, sogar ein X käme darin vor.

Die passiven Skifahrer erschraken gar fürchterlich, sie hatten immer vermutet, dass es sich hierbei nur um eine gruselige Sage handele.

Der Berg wurde noch abschüssiger, links und rechts dräuten riesige Schneewände. Ein Entkommen aus der Spur schien unmöglich, zumal die Skier sie fest im Würgegriff hatten. Das Dimensionsportal kam unerbittlich näher. Am Rand des Parcours konnten sie durchs Schneegestöber deutlich eine Tafel erkennen, worauf mit großen Lettern geschrieben stand: "Achtung! Sie verlassen den digedonischen Sektor!"

Mit unwiderstehlicher Kraft wurden sie in Richtung des strudelnden Orkus gezogen. Doch plötzlich war Runkel wieder da und riss die drei mit einem beherzten Lassowurf von den Beinen. In letzter Sekunde kamen sie kurz vor dem Ereignishorizont zum Liegen und wurden so vorm ultimativen Übel bewahrt. Digedag sagte: "Schaut euch Runkel an, ein tüchtiger Kerl. Ja, er hat viel von uns gelernt." Sie kamen nicht mehr dazu, ihrem alten Gefährten zu danken. Schweißgebadet erwachten die Digedags und entstiegen ihren nassen Federbetten. Puh, nochmal Glück gehabt - das war knapp! Alle drei hatten das Selbe geträumt, aufgrund des morphischen Feldes kein Wunder. Nachdem sie sich beruhigt und mit einem Frühstück aufgepäppelt hatten, erinnerten sie sich an Gogols Geschichte "Die Nacht vor Weihnachten".  Auch hier war den Leuten in besagter Nacht allerlei Teufelszeug erschienen.

Trotz aller Schäume fassten sie den Entschluss, den Traum unbedingt von Onkel Uhu deuten zu lassen.
Präsentiert von Mosafilm - mit freundlicher Genehmigung von Roland Kern (Text) und Frank Nietsch (Variantcover).